Gefälschte Flyer in Kassel verteilt

In den vergangenen Wochen sind an Haushalte rund um den Firmensitz von Wintershall Dea sowie in mehreren Stadtteilen Kassels gefälschte Flyer im Design und Namen des Unternehmens verteilt worden. Auf den Fake-Flyern wird angegeben, dass Wintershall Dea seinen Gewinn als „Übergewinnsteuer“ an alle Einwohner:innen der Stadt Kassel ausschütte, pro Kopf 7.500 Euro. Anträge auf Auszahlung des Geldes könnten am Samstag, 29. Oktober, auf dem Platz vor dem Kongress Palais neben der Firmenzentrale der Wintershall Dea abgegeben werden. Zudem wurde in diesem Zusammenhang am 25. Oktober 2022 eine gefälschte Pressemitteilung unter dem Namen der Wintershall Dea AG an Medienvertreter:innen versendet. Die Urheber dieses Flyers und der Pressemitteilung mit Falschinformationen sind derzeit unbekannt.

Wintershall Dea ist nicht Urheber dieser Flyer und der dazugehörigen Kommunikation einschließlich der dort genannten Anträge. Wintershall Dea zahlt keinen Gewinn an die Einwohner:innen der Stadt Kassel aus. Es werden vom Unternehmen keine Anträge ausgegeben. Sollten Dritte Anträge verteilen, geschieht dies nicht im Namen des Unternehmens. Das Unternehmen wird solche Anträge auch nicht entgegennehmen.

„Protest und Diskurs leben auch von kreativen Aktionen, besonders in der documenta-Stadt Kassel. Mit dem Fake-Flyer verletzen die Urheber dieser Guerilla-Aktion allerdings klare Grenzen, Indem sie unerlaubt unser geschütztes Unternehmenslogo verwenden, um falsche Informationen zu verbreiten. Daher behalten wir uns rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen vor“, erklärte Unternehmenssprecher Michael Sasse gegenüber Medien.

Zur Diskussion über Steuern auf so genannten Übergewinn oder Zufallsgewinn erklärte er: „Auch wir sind der Ansicht, dass wir unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland und Europa schützen müssen. Denn die Folgen der neuen Weltlage machen sich bei vielen Bürgern auch im Portemonnaie bemerkbar - ausgelöst durch Russlands Krieg gegen die Ukraine und die dringend notwendige Energie-Unabhängigkeit.“ Bei vielen Menschen werde die Diskrepanz zwischen „sich leisten wollen“ und „sich leisten können“ immer größer. Die Aufgabe der Politik sei es, zu entscheiden, wie genau gegengesteuert werden soll.