Umstellung von Dampf- auf Heißwasserinjektion in Emlichheim

Emlichheim
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Wintershall Dea Emlichheim Hot Water Development
Wintershall Dea Emlichheim Hot Water Development
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Wintershall Dea/Christian Burkert
  • Wintershall Dea Deutschland investiert in eine nachhaltigere Förderinfrastruktur an ihrem Standort in Emlichheim
  • Projekt „Hot Water Development“: Umstellung auf Heißwasserinjektion ab 2025
  • Reduktion des Energieverbrauchs und der CO2-Intensität der Förderaktivitäten um rund 80 Prozent

Wintershall Dea Deutschland bereitet im Erdölfeld Emlichheim die Umstellung von Dampf- auf Heißwasserinjektion vor. Durch das sogenannte Projekt „Hot Water Development“ senkt das Unternehmen ab 2025 sowohl den Energieverbrauch als auch den CO2-Ausstoß am Standort um rund 80 Prozent. Mit der umfangreichen Investition in die Förderinfrastruktur trägt Wintershall Dea Deutschland zu einer nachhaltigeren Weiterentwicklung ihrer Kernförderregion Emlichheim bei und schafft eine langfristige Perspektive für deren Zukunft.

Derzeit werden für die Erdölförderung in Emlichheim täglich bis zu 1.500 Tonnen Dampf in die Lagerstätte injiziert, um dort den Entölungsgrad bei der Förderung zu erhöhen. Erzeugt wird der dazu genutzte Dampf aus aufbereitetem und gereinigtem Lagerstättenwasser, das gemeinsam mit dem Erdöl zutage gefördert wird. Durch den Dampf erwärmt sich das im porösen Gestein festsitzende Erdöl, wird dünnflüssiger und fließt leichter zu den Produktionsbohrungen. Um CO2-Emissionen zu reduzieren, wird ab 2025 auf den energieintensiven Verdampfungsprozess verzichtet. Stattdessen wird das Lagerstättenwasser im Zuge der Umstellung erwärmt und als Heißwasser in die Lagerstätte injiziert. Die Energieeffizienz pro gefördertem Barrel Öl steigt damit deutlich. Die CO2-Emissionen in der Ölproduktion in Emlichheim, die aktuell bei rund 80 Kilogramm CO2 pro Barrel liegen, können mit Umsetzung des Projekts Hot Water Development um rund 80 Prozent gesenkt werden.

Mike Schreiter, Betriebsleiter von Wintershall Dea Deutschland in Emlichheim: „Das Hot Water Development ist eine wichtige Investition in unseren Standort Emlichheim. Wir sichern damit eine langfristige Perspektive für die Zukunft des Förderbetriebs und werden unserer Verantwortung gegenüber den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch dem Standort gerecht.“

Von der Dampffluttechnik zur Heißwasserinjektion

Die aktuell betriebenen Dampferzeuger werden ab 2025 zurückgebaut. Das Heißwasser wird in einem neu zu errichtenden Kessel erwärmt und über Rohrleitungen zu den Heißwasserinjektionsbohrungen gepumpt. Lagerstättenwasser, das nicht erwärmt wird, wird weiterhin in sogenannten Injektionsbohrungen zur Druckerhaltung in der Lagerstätte verbracht.

„Unser Ziel ist es immer, die Effizienz in unseren bestehenden Förderaktivitäten und Projekten zu steigern. Vor diesem Hintergrund freut es mich besonders, dass wir in Emlichheim mit dem Projekt Hot Water Development einen Weg gefunden haben, unsere Technologiekompetenz ein weiteres Mal unter Beweis zu stellen", sagt Robert Frimpong, Leiter von Wintershall Dea Deutschland. „Mit dem Hot Water Development setzt Wintershall Dea die heimische Erdölförderung am Standort Emlichheim nachhaltig fort und gewährleistet, dass die niedersächsische Ölförderung weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leistet.“

Wintershall Dea hat sich 2020 das Ziel gesetzt, die anteiligen Treibhausgasemissionen seiner Upstream-Aktivitäten (Scope 1 und 2) bis 2030 auf netto null zu reduzieren. Das Hot Water Development zahlt auf dieses Unternehmensziel ein: Durch die Weiterentwicklung des Förderstandortes Emlichheim und die Umstellung auf Heißwasserinjektion ab 2025 erzielt der Förderbetrieb eine signifikante Reduzierung der CO2-Emissionen um 80 Prozent.

In Emlichheim an der deutsch-niederländischen Grenze liegt eines der ältesten Erdölfelder Deutschlands. Seit mehr als 75 Jahren produziert Wintershall Dea Deutschland hier Erdöl auf konstant hohem Niveau und brachte in den vergangenen Jahrzehnten insgesamt über 11 Millionen Tonnen Erdöl zutage. Aktuell führt Wintershall Dea Deutschland im Erdölfeld Emlichheim sieben Ablenkungsbohrungen durch, die helfen, in einer Tiefe von 800 bis 900 Metern weitere Erdölreserven zu erschließen. 2022 wurden in Emlichheim insgesamt knapp 130.000 Tonnen Erdöl gefördert. Mit den Ablenkungsbohrungen kann der Förderbetrieb seine gesamte Tagesproduktion ab Jahresende um bis zu 20 Prozent erhöhen.

Über Wintershall Dea

Wintershall Dea entwickelt sich von Europas führendem unabhängigen Erdgas-­ und Ölunternehmen zu einem in Europa führenden unabhängigen Gas- und Carbon Management-Unternehmen. Wir habenmehr als 120 Jahre Erfahrung als Betriebsführer und Projektpartner entlang der gesamten E&P-Wertschöpfungskette. Das Unternehmen mit deutschen Wurzeln und Sitz in Kassel und Hamburg sucht und fördert in 11 Ländern weltweit Gas und Öl auf effiziente und verantwortungsvolle Weise. Mit Aktivitäten in Europa, Lateinamerika und der MENA-Region (Middle East & North Africa) verfügt Wintershall Dea über ein weltweites Upstream-Portfolio und ist mit Beteiligungen im Erdgastransport zudem im Midstream-Geschäft aktiv. Und wir entwickeln Lösungen für Kohlenstoffmanagement und kohlenstoffarmen Wasserstoff, um die Klimaziele zu erreichen und die Energieversorgung zu sichern.Mehr in unserem Geschäftsbericht.

Als europäisches Gas- und Ölunternehmen unterstützen wir das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dafür haben wir uns anspruchsvolle Ziele gesetzt: Bis 2030 wollen wir die Treibhausgasemissionen der Kategorien Scope 1 und 2 in allen unseren eigenoperierten und nicht eigenoperierten Explorations- und Produktionsaktivitäten in Höhe unseres Anteils auf netto null reduzieren. Wintershall Dea wird die eigene Methanintensität bis 2025 auf unter 0,1 Prozent senken. Wir unterstützen die Initiative der Weltbank „Zero Routine Flaring by 2030“, die darauf abzielt, das routinemäßige Abfackeln in eigenoperierten Anlagen bis 2030 zu beenden. Darüber hinaus planen wir, die weltweiten Bemühungen zur Dekarbonisierung zu unterstützen, indem wir ein Carbon Management- und Wasserstoff-Geschäft aufbauen, das 20-30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr bis 2040 einsparen kann. Mehr hierzu finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding GmbH und der DEA Deutsche Erdoel AG hervorgegangen. Heute beschäftigt das Unternehmen über 2.000 Mitarbeitende aus nahezu 60 Nationen.

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