Barnstorf bleibt wichtiger Technologie- und Ausbildungsort

Branstorf
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Wintershall Dea Laborgebäude Barnstorf
Wintershall Dea Laborgebäude Barnstorf
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Wintershall Dea/Christian Burkert
  • Traditioneller Neujahrsempfang von Wintershall Dea
  • Laborbetrieb im neuen Technologiezentrum voll angelaufen
  • Umzug des Bohrkernlagers und Bündelung der Logistikaktivitäten läuft

Wintershall Dea hat sich beim traditionellen Neujahrsempfang zum Standort Barnstorf im Landkreis Diepholz bekannt. „Im zusammengeführten Unternehmen bleibt Barnstorf ein wichtiger Ausbildungs- und Technologiestandort. Bohrprojekte, die Wintershall Dea weltweit umsetzt, werden hier in unserem neuen Technologiezentrum begleitet und wissenschaftlich vorbereitet. Außerdem sind hier unsere logistischen Aktivtäten für Bohrprojekte in Deutschland gebündelt“, sagte Dirk Warzecha, Leiter der Deutschlandaktivitäten, am Freitag vor mehr als 50 Gästen aus Politik und Wirtschaft.

Die Erdgas- und Erdölunternehmen Wintershall und DEA hatten zum 1. Mai 2019 ihren lang angekündigten Zusammenschluss vollzogen. Dieser bringt auch Veränderungen am Standort Barnstorf, dem bisherigen Sitz der Deutschlandaktivitäten, mit sich. Künftig wird das Deutschlandgeschäft von Hamburg aus gesteuert. Das bedeutet, dass Wintershall Dea Arbeitsplätze dorthin verlagern muss.

„Aber Barnstorf bleibt ein wichtiger Standort für uns“, betonte Warzecha. So sei das Labor und das Bohrkernlager der ehemaligen DEA in Wietze bereits in weiten Teilen nach Barnstorf umgezogen. „Außerdem ist der Laborbetrieb hier am Standort voll angelaufen“, so Warzecha.

Den Lager- und Logistikbereich wiederum führe Wintershall Dea auf dem zentralen Werksgelände in Barnstorf weiter. Die entsprechenden Aktivitäten der früheren DEA in Wietze werden nach Barnstorf verlagert und dort gebündelt. „So können wir zukünftig neue Bohrprojekte oder Wartungsarbeiten an den wichtigen Standorten Mittelplate, Langwedel und Emlichheim mit Förder- und Futterrohren oder anderen speziellen Ausrüstungen direkt von Barnstorf aus beliefern“, erklärte Warzecha.  Diese Veränderungen wiederum würden aber leider auch bedeuten, „dass wir den traditionellen DEA-Standort in Wietze im Landkreis Celle komplett schließen müssen“.

Nach Verlagerung der Verwaltungsaktivitäten der so genannten Business Unit Deutschland nach Hamburg und Personalanpassungen würden in Barnstorf noch rund 100 Mitarbeiter und Auszubildende tätig sein, so Warzecha. „Zu diesen 100 Beschäftigten und Auszubildenden direkt bei Wintershall Dea kommen noch weitere Jobs, die vor Ort angesiedelt sind. So werden zum Beispiel 30 Stellen für Pipeline-Services und Transportleistungen in Barnstorf verbleiben“, betonte Warzecha.

Wintershall Dea kündigte beim Neujahrsempfang darüber hinaus an, gemeinsam mit örtlichen Betrieben in einem Ausbildungsverbund Fachkräfte für die lokale Wirtschaft auszubilden. „Ich freue mich besonders, dass wir bereits zwei Ausbildungskooperationen abgeschlossen haben“, sagte Warzecha. So arbeite Wintershall Dea in diesem Bereich künftig mit der Firma Schöma aus Diepholz zusammen, einem führenden Hersteller von Tunnellokomotiven. Eine weitere Kooperation wurde mit der Firma Lubing in Barnstorf vereinbart.  Außerdem kooperiere Wintershall Dea bereits seit mehreren Jahren mit der BASF Polyurethanes in Lemförde. Wintershall Dea verfügt im Barnstorfer Ausbildungszentrum über zwei moderne Lehrwerkstätten, die örtliche Betriebe nutzen können, um dort einschlägige Ausbildungsmodule absolvieren zu lassen.

„Wir wollen und werden unser Ausbildungskonzept noch attraktiver für Berufsanfänger gestalten. So können wir als internationales Erdgas- und Erdölunternehmen vielfältige Weiterentwicklungsmöglichkeiten bieten. Und legen daher auch großen Wert auf Auslandsstudienprojekte wie das europäische Erasmus-Programm“, betonte Warzecha. Auszubildende von Wintershall Dea würden zudem die Möglichkeit erhalten, an unterschiedlichen Standorten zu arbeiten – etwa auf der Bohr- und Förderinsel Mittelplate im schleswig-holsteinischen Wattenmeer, im Erdgasförderbetrieb Langwedel im Landkreis Verden oder am Erdölförderstandort Emlichheim in der Grafschaft Bentheim.

Der Zusammenschluss von Wintershall und DEA sei ein wichtiger Schritt zur richtigen Zeit und mache das Unternehmen fit für die Zukunft, sagte Warzecha in seiner Ansprache. „Wir müssen mit einem Rückgang der Gas- und Ölförderung in Deutschland aufgrund des natürlichen Förderabfalls umgehen. Gleichzeitig bleibt der Ölpreis volatil und das Kostenniveau in Deutschland hoch. Daher sind Anpassungen in Deutschland nötig. Diese bieten uns aber die Chance, die wirtschaftliche Lebensdauer der heimischen Produktion zu verlängern. Und damit unsere Arbeit hier in Deutschland auf längere Dauer zu sichern“, betonte Warzecha.

Umso mehr sei Wintershall Dea erleichtert, dass es gemeinsam mit den Betriebsräten und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) an den deutschen Standorten gelungen sei, einen Interessensausgleich zu erzielen. Im Oktober 2019 konnten wir eine umfangreiche Vereinbarung für die geplanten Strukturänderungen und den Personalabbau treffen.

Wintershall Dea beteiligt sich außerdem an der Allianz für Barnstorf, die der Barnstorfer Samtgemeindebürgermeister Jürgen Lübbers im vergangenen Jahr ins Leben gerufen hatte. „Wir prüfen derzeit verschiedene Optionen für die Nachnutzung des Verwaltungsgebäudes und von Teilen des Werksgeländes. Das große Werksgelände mit Bahnanschluss ist für die Ansiedlung von Einzelunternehmen oder ganzen Gewerbegebieten interessant und geeignet“, betonte Warzecha.

„Wir führen Gespräche mit industrienahen Unternehmen, Zulieferern sowie Firmen aus dem Dienstleistungssektor“.

Gerade abgeschlossen habe Wintershall Dea im Übrigen eine neue Produktionsbohrung am Erdgasförderstandort Staffhorst, im Landkreis Diepholz, berichtete Warzecha. Die Bohrung erschließe die Erdgas-Lagerstätte Staffhorst in einer Tiefe von rund 4.000 Metern. Der Beginn der Förderung ist für das erste Halbjahr 2020 geplant.

„Bohrprojekte wie das in Staffhorst und wie die, die wir weltweit umsetzen, werden in unserem neuen Barnstorfer Technologiezentrum begleitet und wissenschaftlich vorbereitet: Unsere 35 Kolleginnen und Kollegen analysieren jedes Jahr über 5.000 Proben. Von der Explorationsbohrung bis zur endgültigen Verschließung kommt ihre Expertise zum Einsatz“, sagte Warzecha.

Wintershall Dea hatte am Freitag erstmals zum Neujahrsempfang in das internationale Bohrkernlager neben dem Technologiezentrum eingeladen. Dort lagern Bohrkerne aus Erdöl- und Erdgasfeldern weltweit – wenn der Umzug des Bohrkernlagers von Wietze nach Barnstorf abgeschlossen ist, insgesamt mehr als 70.000 Stück. „Das ist unser internationales geologische Gedächtnis.  In unserem neuen Technologiezentrum gleich nebenan können wir nun unsere Bohrkerne und damit die Potenziale von Erdöl- und Erdgasfeldern weltweit noch schneller, präziser und effizienter analysieren: mit modernster digitaler Technologie. Diese Laborausstattung ist in Deutschland einzigartig“, sagte Warzecha. Wintershall Dea hat insgesamt 5,8 Millionen Euro in das neue Technologiezentrum investiert.

Über Wintershall Dea

Mit dem Zusammenschluss von Wintershall Holding GmbH und DEA Deutsche Erdoel AG bilden zwei erfolgreiche Firmen mit langer Tradition das führende unabhängige Erdgas- und Erdölunternehmen Europas: Wintershall Dea. Das Unternehmen mit deutschen Wurzeln und Sitz in Kassel und Hamburg sucht und fördert weltweit in 13 Ländern Gas und Öl auf effiziente und verantwortliche Art und Weise. Mit Aktivitäten in Europa, Russland, Lateinamerika und der MENA-Region (Middle East & North Africa) verfügt Wintershall Dea über ein weltweites Upstream-Portfolio und ist mit Beteiligungen im Erdgastransport zudem im Midstream-Geschäft aktiv.

Wintershall Dea steht für mehr als 120 Jahre Erfahrung als Betriebsführer und Projektpartner entlang der gesamten E&P-Wertschöpfungskette. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 4.000 Mitarbeiter aus über 60 Nationen. Die durchschnittliche Tagesproduktion im Jahr 2018 von rund 590.000 Barrel Öläquivalent will das Unternehmen bis 2023 auf rund 750.000 Barrel steigern.

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