Wintershall Dea passt Unternehmensstruktur an

Hamburg / Kassel
Teilen
PI-23 30 Reputation
PI-23 30 Reputation
Foto
Wintershall Dea/ Ludwig Schöpfer
  • Jährliche Kosteneinsparungen von 200 Mio. EUR geplant
  • Vorstand wird weiter auf drei Mitglieder verkleinert
  • Abbau von rund 500 Stellen unternehmensweit, etwa 300 davon in Deutschland
  • Trennung des internationalen Geschäfts von russischen Beteiligungen schreitet voran

Wintershall Dea stellt sich für die Zukunft mit einer angepassten Unternehmensstruktur auf. Damit wird Europas führendes unabhängiges Gas- und Ölunternehmen mit wachsenden Aktivitäten im Bereich Carbon Management und Wasserstoff seine Wettbewerbsfähigkeit stärken, administrative Kosten senken und den Fokus auf seine strategische Ausrichtung weiter festigen.

„Wir haben unsere Unternehmensstrategie auf die Herausforderungen für die Energiebranche und den beschlossenen Russland-Exit angepasst und fokussieren unsere Organisationsstruktur entsprechend“, erklärt Mario Mehren, CEO von Wintershall Dea.

Umstrukturierung bei Wintershall Dea

Künftig wird der Vorstand von Wintershall Dea nur noch aus drei Vorstandsmitgliedern bestehen: dem Vorstandsvorsitzenden und Chief Executive Officer (CEO) Mario Mehren, Chief Operating Officer (COO) Dawn Summers und Finanzvorstand (CFO) Paul Smith.


Vorstandsmitglied Hugo Dijkgraaf, Chief Technology Officer (CTO) von Wintershall Dea, wird zum 30. November 2023 das Unternehmen verlassen. Seine Verantwortungsbereiche gehen auf die anderen Vorstandsressorts über. Zuvor hatte mit Thilo Wieland bereits der für die Region Russland, Lateinamerika sowie Transport zuständige Vorstand das Unternehmen verlassen.

Das Unternehmen wird durch die geplante Änderung der Organisationsstruktur seine administrativen Kosten reduzieren. Insgesamt sollen so etwa 200 Millionen Euro jährlich eingespart werden, rund die Hälfte davon durch Stellenkürzungen.

Das Unternehmen plant einen Stellenabbau, der rund 500 Positionen umfasst, davon etwa 300 in Deutschland. „Wir passen unser Betriebsmodell an und stärken vor allem die operativen Tätigkeiten in unseren internationalen Business Units. Dafür müssen wir den schwierigen Schritt gehen, unsere Teams in Deutschland zu verkleinern“, sagt Mario Mehren. Der Stellenabbau soll möglichst sozialverträglich gestaltet werden. Die genauen Pläne dazu für die deutschen Standorte werden nun mit den Arbeitnehmervertretungen verhandelt. Für die Umsetzung der Umstrukturierungspläne wird Wintershall Dea in Q3 2023 eine Rückstellung in Höhe von 225 Millionen Euro bilden.

Gleichzeitig sollen die internationalen Business Units von Wintershall Dea umstrukturiert werden. So werden unter anderem die Aktivitäten in Algerien, Ägypten, Libyen und den Vereinigten Arabischen Emiraten unter einer gemeinsamen Business Unit für die MENA-Region fortgeführt. Die örtlichen Büros in Kairo, Abu Dhabi und Tripolis bleiben bestehen.

Ein Headquarter für das Unternehmen

Alleiniger Verwaltungssitz von Wintershall Dea wird künftig Kassel sein. Dort ist das Unternehmen seit mehr als 100 Jahren mit einer Konzernzentrale vertreten. Seit dem Merger von Wintershall und DEA in 2019 unterhielt das Unternehmen zwei Headquarter in Kassel und in Hamburg. Etwa 100 Stellen sollen aus dem Hamburger Headquarter sozialverträglich nach Kassel verlagert werden. Hamburg bleibt als Standort für die Business Unit Deutschland von Wintershall Dea weiter bestehen.

Exit aus Russland schreitet voran

Mit den Plänen zur neuen Organisationsstruktur reagiert Wintershall Dea auch auf die neuen Realitäten seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine.

Das Unternehmen arbeitet weiter an seinem vollständigen Rückzug aus Russland. Wintershall Dea wird sich von seinen russischen Aktivitäten trennen. In diesem Zusammenhang sollen zunächst das internationale E&P-Geschäft und die heimische Förderung sowie die Aktivitäten im Bereich Carbon Management und Wasserstoff von allen Gemeinschaftsunternehmen mit russischen Beteiligungen rechtlich separiert werden. Zu ihnen gehören auch die Beteiligungen an den Joint Ventures in Russland, die Beteiligungen an der Wintershall AG (51%-Anteil) in Libyen und der Wintershall Noordzee BV (50%-Anteil) in den Niederlanden sowie die Anteile an der Nord Stream AG (15,5%-Anteil).

„Unsere Entscheidung ist klar: Wir verlassen Russland. Die rechtliche Trennung unseres internationalen Geschäftes von den russischen Beteiligungen ist hierfür ein weiterer Schritt“, so Mario Mehren. Bis Mitte 2024 soll die rechtliche Trennung abgeschlossen sein.

Über Wintershall Dea

Wintershall Dea entwickelt sich von Europas führendem unabhängigen Erdgas­ und Ölunternehmen zu einem in Europa führenden unabhängigen Gas- und Carbon Management-Unternehmen. Wir haben mehr als 120 Jahre Erfahrung als Betriebsführer und Projektpartner entlang der gesamten E&P-Wertschöpfungskette. Das Unternehmen mit deutschen Wurzeln und Sitz in Kassel und Hamburg sucht und fördert in 11 Ländern weltweit Gas und Öl auf effiziente und verantwortungsvolle Weise. Mit Aktivitäten in Europa, Lateinamerika und der MENA-Region (Middle East & North Africa) verfügt Wintershall Dea über ein weltweites Upstream-Portfolio und ist mit Beteiligungen im Erdgastransport zudem im Midstream-Geschäft aktiv. Und wir entwickeln Lösungen für Kohlenstoffmanagement und kohlenstoffarmen Wasserstoff, um die Klimaziele zu erreichen und die Energieversorgung zu sichern. Mehr in unserem Geschäftsbericht.

Als europäisches Gas- und Ölunternehmen unterstützen wir das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dafür haben wir uns anspruchsvolle Ziele gesetzt: Bis 2030 wollen wir die Treibhausgasemissionen der Kategorien Scope 1 und 2 in allen unseren eigenoperierten und nicht eigenoperierten Explorations- und Produktionsaktivitäten in Höhe unseres Anteils auf netto null reduzieren. Wintershall Dea wird die eigene Methanintensität bis 2025 auf unter 0,1 Prozent senken. Wir unterstützen die Initiative der Weltbank „Zero Routine Flaring by 2030“, die darauf abzielt, das routinemäßige Abfackeln in eigenoperierten Anlagen bis 2030 zu beenden. Darüber hinaus planen wir, die weltweiten Bemühungen zur Dekarbonisierung zu unterstützen, indem wir ein Carbon Management- und Wasserstoff-Geschäft aufbauen, das 20-30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr bis 2040 einsparen kann. Mehr hierzu finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding GmbH und der DEA Deutsche Erdoel AG hervorgegangen. Heute beschäftigt das Unternehmen über 2.000 Mitarbeitende aus nahezu 60 Nationen.

Pressekontakt

Teilen