Rathaus und Gemeindebüro sind jetzt Messstation: Wintershall Dea installiert in Emlichheim und Wilsum seismische Messgeräte

Emlichheim
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Installation seismische Messergeräte Emlichheim
Installation seismische Messergeräte Emlichheim
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Wintershall Dea/Marco Luterbach

Die Wintershall Dea Deutschland GmbH hat jeweils ein seismisches Messgerät im Rathaus der Samtgemeinde Emlichheim und im Gemeindebüro der Gemeinde Wilsum (Landkreis Grafschaft Bentheim) installiert. Die Geräte sind Teil eines Netzwerks von eigenen seismischen Messstationen in Emlichheim und Umgebung. In den vergangenen Wochen hatte das Unternehmen drei weitere Messstationen auf Förderplätzen und sonstigen Anlagen im Bereich des Erdölfelds Emlichheim installiert. 

Mit den Messgeräten erweitert Wintershall Dea das gemeinsame seismische Messsystem der erdgas- und erdölfördernden Unternehmen in Niedersachsen. Dieses System umfasst unter dem Dach des Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V. (BVEG) mittlerweile insgesamt 57 oberirdische Messstationen sowie vier Bohrlochseismometer. Die aufgezeichneten Daten stehen der Öffentlichkeit auf der Website www.seis-info.de in Echtzeit zur Verfügung. 

Mit Hilfe der Schwingungsmessgeräte können Erdstöße erfasst und lokalisiert werden. Darüber hinaus kann die mit einem seismischen Ereignis zusammenhängende maximale Schwinggeschwindigkeit an der Erdoberfläche bestimmt werden. Die erhobenen Daten stehen im Fall von seismischen Aktivitäten in der Region den entsprechenden Behörden für detaillierte Auswertungen und Untersuchungen zur Verfügung und fließen zudem in wissenschaftliche Forschungsprojekte ein. 

Seismisches Ereignis bei Emlichheim im März: Zusammenhang mit Erdölförderung unwahrscheinlich 

In der Niedergrafschaft sowie in den angrenzenden niederländischen Gemeinden wurden in den vergangenen zehn Jahren nur selten und auch nur schwache seismische Ereignisse registriert, die mit Ausnahme des am 24.03.2024 von den Messstationen des Koninklijke Nederlands Meteroroligisch Instituut (KNMI) im deutsch-niederländischen Grenzgebiet bei Emlichheim aufgezeichneten Erdstoßes alle deutlich unter der aus Erfahrungen abgeschätzten Wahrnehmungsschwelle des Menschen lagen. Die Wahrnehmungsschwelle liegt ungefähr bei einer Schwinggeschwindigkeit von 0,3 Millimeter pro Sekunde an der Erdoberfläche, was im Bereich der Grafschaft Bentheim in etwa einer Magnitude von 1,9 auf der Richter-Skala entspricht. Das seismische Ereignis am 24.03. erreichte in drei Kilometern Tiefe eine Stärke von 2,1 auf der Richter-Skala.  

„Ein Zusammenhang zwischen dem im März registrierten seismischen Ereignis und der Erdölförderung von Wintershall Dea Deutschland in Emlichheim ist äußerst unwahrscheinlich. Die Erdöllagerstätte Emlichheim befindet sich in einer Tiefe von 800 bis 900 Metern, während der Erdstoß in einer Tiefe von 3.000 Metern aufgezeichnet wurde“, sagt Mike Schreiter, Betriebsleiter von Wintershall Dea Deutschland in Emlichheim. „Dennoch schaffen wir jetzt noch mehr Transparenz, indem wir mit unseren Messstationen das niedersächsische Messsystem in der Region erweitern. Die zusätzlichen Schwingungsmessgeräte in Emlichheim und Wilsum tragen zu einer Verbesserung der Messgenauigkeit und -empfindlichkeit bei seismischen Ereignissen in Deutschland und den Niederlanden bei. Auch bei kleinsten Erdstößen können genaue Daten erhoben werden, die zuverlässig Aufschlüsse über Lokation, Ursprung und Intensität eines Ereignisses liefern.“ 

Die beiden Bürgermeister und ???
Die beiden Bürgermeister und ???
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Wintershall Dea/Marco Luterbach

Pressekontakt

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